Daten - Bilder - Grafiken

von Harry Sebetzky (†)

25 Jahre Trauungen in der Bürgermeisterei Düsseldorf
Ein Blick hinter die Kulissen des Standesamtes

Geleitwort von Dr. Benedikt Mauer, Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf

Das wunderbare afrikanische Sprichwort „Einen Elefanten isst man am besten Bissen für Bissen“ – d.h. auch enorm große Aufgaben lassen sich bewältigen, wenn man sich nur beharrlich Stück für Stück voran arbeitet – dies bewahrheitet sich auf’s Schönste in den zahlreichen in den letzten Jahren erschienenen genealogischen Verkartungen und Arbeiten von Harry Sebetzky. Um im Bild zu bleiben: den größten „Elefanten“ – die Edition der Düsseldorfer Heiratsregistern ab 1810 - hat er zum Jahresende 2015 erfolgreich bewältigt.

Fünf Jahre pro Band scheinen manchem auf den ersten Blick vielleicht eine bescheidene Zeitspanne. Immerhin rund 3.600 Ehen wurden in den in Band 1 bis 3 bearbeiteten 15 Jahren in Düsseldorf geschlossen, und schon eine bloße Verkartung mit Nennung der wichtigsten Fakten wäre eine praktische Handreichung zur weiteren persönlichen Forschung. Doch Harry Sebetzky’s Arbeit geht sehr weit darüber hinaus. Akribisch wurden zu den bloßen Heiratsurkunden die rund 3.600 Belegakten im Landesarchiv wie auch die Kirchenbücher diverser Düsseldorfer Pfarren beider Konfessionen ausgewertet. Gerade in der quellenmäßig oftmals etwas schwierigen Übergangszeit zwischen Kirchenbüchern und Zivilstandsregistern hat die enge Zusammenarbeit von Harry Sebetzky und Alfred Starhl, dem Hauptverfasser der „Düsseldorfer Trauregister“ (DTR) dazu geführt, dass zahlreiche Angaben in den DTR ebenso ergänzt und korrigiert werden konnten wie auch die in den hier ausgewerteten Zivilstandsurkunden gar nicht so selten vorkommenden Fehler und Lücken.

Genealogisch ausführliche, aus anderen Quellen ergänzte und durchweg mit verlässlichen Quellenangaben versehene Auszüge nicht nur zu den Brautleuten, sondern auch zu deren Eltern sind das Ergebnis dieser Kärnerarbeit. Im Anhang befinden sich auch in diesem Band zusätzlich wieder einige Vorfahrentafeln, die bis zu sechs Generationen weit reichen. Großen Wert gewinnt Harry Sebetzky’s Arbeit durch die ausführliche Erschließung der in den Belegakten zu findenden Unterlagen, z.B. für die jüdische Genealogie von Düsseldorf und seinem Einzugsgebiet, da Beschneidungsbücher aus diesem Zeitraum so gut wie gar nicht erhalten geblieben sind; ebenso verdienstvoll ist die schon in den ersten beiden Bänden begonnene Rekonstruktion der verlorenen Kirchenbücher von St. Maximilian anhand der in den Heiratsurkunden und Belegen enthaltenen Angaben zu Taufen und Heiraten.

Ende 2015 erschien zum Abschluss der Reihe der fünfte und letzte Band. Das Stadtarchiv Düsseldorf, in dem man Harry Sebetzky seit Jahren als ehrenamtlichen Unterstützer schätzt, wünscht der verdienstvollen Arbeit daher alle Anerkennung und Aufmerksamkeit, die sie verdient.

(Verwendet mit freundlicher Genehmigung von Dr. B. Mauer)

Informationen zur Reihe:

Die Bücher „Daten, Bilder und Grafiken“ wurden konzipiert um den Übergang von den Kirchenbüchern zu den zivilen Heiratsakten zu erleichtern.
In dem 5-bändigen Werk mit über 1600 Seiten wird der Zeitraum von 1810 bis 1835 des Standesamtes Düsseldorf mit seinen 5 Außenbürgerschaften Derendorf, Bilk, Hamm und Volmerswerth, behandelt. Es handelt sich um ca. 5690 Heiraten, bei der Beleg- oder Beiakten anfielen. 
Die französische Besatzung verlangte für die Trauung einen Abstammungsnachweis (Taufzeugnis), die Zustimmung der Eltern, wenn verstorben Sterbeurkunde(n) oder die Einwilligung des Friedensrichters. Diese Belege wurden zu den reinen Heiratsakten abgelegt. Die gleiche Regelung übernahmen die Preußen als ihnen die Rheinprovinz zugesprochen wurde (1815). Hier kamen bei Militärangehörige noch zusätzliche Genehmigungen der Vorgesetzten hinzu; bei höheren Staatsbeamten wurden noch die Witwenansprüche abgeklärt.

Des weiteren wurden die Heiratsakten der Düsseldorfer Kirchen aus dem gleichen Zeitraum, soweit einsichtbar, mit aufgenommen. In Ermangelung der jüdischen Personenstandsbücher vor 1810 fielen bei einigen jüdischen Heiraten bis zu neun umfangreiche Beiakten an.
Harry Sebetzky ist es gelungen, die Beiakten für den Jahrgang 1812 erstmalig einzusehen. Sie waren als EIN Aktenband mit über 3000 Seiten gebunden und waren aus konservatorischen Gründen gesperrt.
Alle Zeitdaten gelten für den rechtsrheinischen Teil der Rheinprovinz; linksrheinisch wurde die französische Verwaltung bereits 1798 eingeführt.
Um künftigen Forschern einen besseren Einstieg in die Familienforschung zu geben, wurden alle Daten, die von mir gelesen wurden mit einer Datensatz- oder Quellennummer versehen (mehr als 70.000 Quellennummern!).

Teil 1: 1810 - 1815, Düsseldorf 2011, 285 Seiten,   
Teil 2: 1816 - 1820, Düsseldorf 2012, 290 Seiten, 
Teil 3: 1821 - 1825, Düsseldorf 2014, 315 Seiten, 
Teil 4: 1826 - 1830, Düsseldorf 2015, 332 Seiten, 
Teil 5: 1831 - 1835, Düsseldorf 2015, 369 Seiten,
Nähere Auskünfte und Informationen sind an den monatlichen genealogischen Arbeitsabenden erhältlich.