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2025


22.April

Indoeuropäische Sprache: Archäologen widerlegen langen Mythos

Hamburger Abendblatt, 10.04.2025, von Riko Wetendorf, Freier Mitarbeiter

Sprachentwicklung:  

Indoeuropäische Sprache: Archäologen widerlegen gängige Theorie

Forscher untersuchten nun, welche Migrationswellen vor Tausenden von Jahren zur Entwicklung der indoeuropäischen Sprache führten.

Hamburg. Schon seit geraumer Zeit beschäftigt die Forschung der Ursprung der bedeutsamen Sprachfamilie. Dieses Rätsel ist endgültig gelöst.

Ein Forschungsteam von der Harvard University konnte durch genetische Analysen neue Erkenntnisse zur Herkunft der indoeuropäischen Sprache gewinnen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Jamanja-Kultur, deren Herkunft in diesem Zusammenhang von den Wissenschaftlern vollständig geklärt werden konnte.

Die indoeuropäische Sprachfamilie umfasst über 400 Sprachen und wird von nahezu der Hälfte der Weltbevölkerung gesprochen. Archäologische und genetische Befunde deuten darauf hin, dass die Reiternomaden der Jamnaja-Kultur eine frühe Form der indoeuropäischen Sprache nach Europa brachten.

Die Herkunft der indoeuropäischen Sprache ist Gegenstand wissenschaftlicher Debatten, wobei zwei Haupttheorien vertreten werden. Die Steppen-Hypothese lokalisiert ihren Ursprung vor etwa 6500 Jahren in Zentralasien, während die Ackerbau-Hypothese eine Entstehung vor rund 8000 Jahren bei den Bauern Anatoliens annimmt.

Um diese wissenschaftliche Kontroverse zu klären, analysierte ein Forschungsteam um Iosif Lazaridis von der Harvard University DNA-Proben von 435 Individuen, die zwischen 6400 und 2000 v. Chr. in der pontisch-kaspischen Steppe lebten. Ihre Ergebnisse publizierten sie Anfang Februar in der Fachzeitschrift „Nature“. Ergänzend zur genetischen Untersuchung wurden auch archäologische Faktoren berücksichtigt, darunter die Lage der Bestatteten, Grabbeigaben sowie die Gestaltung der Gräber.

Jamnaja-Kultur untersucht: Begründer der indoeuropäischen Sprache identifiziert

Die Analyseergebnisse der Wissenschaftler legen nahe, dass die Jamnaja-Kultur nicht, wie bisher angenommen, aus zwei, sondern aus drei unterschiedlichen Vorfahrenlinien hervorging. Während die Forschung bislang nur die Bevölkerungsgruppen an der Wolga und am Dnipro kannte, identifizierten die Wissenschaftler eine weitere Gruppe, die vor etwa 6400 bis 6000 Jahren in der Steppe zwischen dem Kaukasus und der unteren Wolga lebte.

Aus dieser Bevölkerungsgruppe gingen die Vorfahren der Jamnaja-Kultur hervor, die als Träger der frühen indoeuropäischen Sprache gelten. Zudem weisen die Ergebnisse darauf hin, dass sich Individuen dieser Kaukasus-Wolga-Linie auch in südliche Regionen bewegten. Dies erklärt den genetischen Steppenanteil bei Menschen aus dem kupfersteinzeitlichen Armenien. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass über diese Migration genetische und sprachliche Einflüsse bis nach Anatolien gelangten.

Diese Hypothese wird durch eine unabhängige Studie eines Forschungsteams um Alexey Nikitin von der Grand Valley State University in Michigan unterstützt, das ebenfalls die Herkunft der Jamnaja-Kultur untersucht hat. Den Forschern zufolge erfolgte die Ausbreitung der Jamnaja und ihrer Vorfahren in drei zeitlich gestaffelten Migrationswellen innerhalb Eurasiens. Dabei unterlagen die ursprünglichen indoeuropäischen Spracheinflüsse einer Anpassung an die sprachlichen und kulturellen Prägungen der lokalen bäuerlichen Bevölkerung.

Forscher klären auf: Gemeinsame sprachliche Wurzeln führen zu neuen Begrifflichkeiten

Die Forscher konnten somit nicht nur den Ursprung der Jamnaja-Kultur umfassend rekonstruieren. Stattdessen wurde nachgewiesen, dass das Indoeuropäische und das Hethitisch-Anatolische nicht unabhängig voneinander entstanden, sondern auf gemeinsame sprachliche Wurzeln zurückzuführen sind. In diesem Zusammenhang führten sie den Begriff Indo-Anatolisch als neue terminologische Klassifikation ein.

Allerdings kam es vor etwa 6500 bis 6300 Jahren zu einer Aufspaltung der indo-anatolischen Sprache. Diese Trennung vollzog sich sowohl vor der Entstehung des Hethitischen als auch vor der Expansion der Jamnaja-Kultur. Nach Ansicht der Wissenschaftler erklärt diese frühe Abweichung, warum sich das Hethitisch-Anatolische sprachlich deutlich von den übrigen indoeuropäischen Sprachen unterscheidet.


19.April

Gentest „Spannend für die Ahnen­forschung – aber nicht ohne Risiko“

Stiftung Warentest, 16.04.2025, Text von Eugénie Zobel-Varga

Interview mit dem Genforscher Harald Ringbauer, der am Max-Planck-Institut Leipzig arbeitet, sein Schwer­punkt ist die Populations­genetik. © Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie 

Immer mehr Menschen unterziehen sich freiwil­lig Gentests. Welche Chancen und Risiken das birgt, besprachen wir mit dem Genforscher Harald Ringbauer. 

Was ist Populations­genetik und was hat sie mit Ahnen­forschung zu tun?

In der Populations­genetik geht es uns darum, wie unter anderem Menschen genetisch verwandt sind und wie sich Gene über Generationen verändern. Dazu nutzen wir mathematische Modelle und große Daten­mengen, die wir mit speziellen Computer­programmen auswerten. Für die Ahnen­forschung heißt das: Verwandt­schaft lässt sich allein über die DNA erkennen – und Genetik verrät auch, aus welchen Regionen die Vorfahren stammen.

Wie aussagekräftig sind kommerzielle DNA-Tests für die Ahnen­forschung?

Solche Tests helfen, entfernte Verwandte zu finden – voraus­gesetzt, diese haben denselben Test gemacht. Oft lässt sich die gemein­same Linie entdecken und Wissen austauschen. Das klappt meist bis zur Ebene der Cousins dritten Grades. Weiter entfernt wird es schwieriger, weil es kaum oder gar keine gemein­same DNA gibt.

Außerdem geben die Tests eine grobe Einschät­zung der geografischen Herkunft. Für die Ahnen­forschung ist das oft nicht genau genug, aber spannend, wenn es zu bekannten Familien­geschichten passt.

Warum stimmen DNA-Ergeb­nisse manchmal nicht mit Familien­geschichten über­ein?

Viele staunen, wenn ihr DNA-Ergebnis nicht zur Familien­geschichte passt. Das liegt oft daran, dass bei sehr entfernten Verwandten – ab etwa dem dritten Cousin – keine gemein­same DNA mehr mess­bar ist. Obwohl eine Verbindung im Stamm­baum besteht, zeigt der Test dann: nicht verwandt. Manchmal bringt ein Test aber auch echte Über­raschungen ans Licht – etwa einen unbe­kannten Vater.

Solche Fälle sind selten (unter zwei Prozent), kommen aber durch die Masse an Tests trotzdem regel­mäßig vor. Oft reicht schon ein entfernter Verwandter in der Daten­bank, um solche Geschichten ins Rollen zu bringen.

Wie werden DNA-Analysen in der Ahnen­forschung genutzt?

Früher konzentrierten sich solche Tests auf die sogenannten uniparentalen Haplo­gruppen: Das Y-Chromosom wird vom Vater an die Söhne weiterge­geben und die mitochondriale DNA von der Mutter an alle Kinder. Damit ließ sich die rein männ­liche oder weibliche Linie verfolgen – aber nur dieser eine Familien­zweig.

Heute analysieren die meisten Anbieter die auto­somale DNA. Sie stammt von beiden Eltern und umfasst alle Linien des Stamm­baums. So lassen sich Verwandte über verschiedene Äste finden – oft bis zu Cousins zweiten oder dritten Grades, wenn die auch den Test gemacht haben.

Wie genau zeigen DNA-Tests, woher man kommt?

DNA-Tests können ziemlich gut zeigen, aus welcher Welt­region jemand stammt – etwa Nord­europa oder West­afrika. Schwieriger wird es aber, wenn es um feinere Unterschiede inner­halb Europas geht. Je kleiner die Region, desto ähnlicher sind sich die Gene. Dann hängt viel davon ab, welche Vergleichs­daten der Anbieter nutzt und wie genau der Algorithmus arbeitet.

Deshalb kann es passieren, dass zwei Tests unterschiedliche Ergeb­nisse liefern – auch wenn die DNA dieselbe ist. Diese Unsicherheiten werden in den hübschen Herkunfts­karten oft nicht deutlich gemacht.

Kann man frühere Wanderungen oder historische Ereig­nisse noch in der DNA erkennen?

Ja, ein Stück weit schon. Unsere Gene tragen Spuren davon, wo unsere Vorfahren einst gelebt haben und wohin sie gewandert sind.

Genetische Forschung zeigt: Völker­vermischung war schon immer normal. Keine Gruppe ist genetisch „rein“ oder unver­ändert geblieben. Im Gegen­teil: Menschliche Geschichte ist eine Geschichte des ständigen Austauschs und der Bewegung. Und genau das spiegelt sich auch heute noch in unserem Erbgut wider.

Was darf man von so einem DNA-Test also erwarten?

Viele Menschen haben falsche Vorstel­lungen davon, was DNA-Tests leisten können. Die Werbung der Anbieter klingt oft beein­druckend, ist aber nicht immer realistisch. Tatsäch­lich lassen sich mit solchen Tests einige Dinge gut heraus­finden, zum Beispiel die grobe geografische Herkunft der Vorfahren oder ob jemand ein entfernter Verwandter ist.

Aber wenn es um komplizierte Themen geht, wie den Einfluss der Gene auf Persönlich­keit oder Krank­heits­risiken, wird es schnell ungenau. Diese Zusammenhänge sind sehr komplex und von vielen Faktoren abhängig, auch vom Zufall. Deshalb sollte man die Ergeb­nisse nicht überbewerten.

Sehen Sie ethische Probleme, wenn jemand im Wege der Ahnen­forschung DNA-Tests  macht?

Ja, auf jeden Fall. Ein DNA-Test betrifft nicht nur die eigene Person, sondern gibt auch Hinweise über nahe Verwandte – oft ohne deren Wissen oder Zustimmung. Das macht die Entscheidung für so einen Test ethisch schwierig. Deshalb ist es sinn­voll, solche Tests, wenn über­haupt, unter einem Pseudonym zu machen.

Wie steht es um den Daten­schutz bei DNA-Tests?

Kein System ist völlig sicher, vor allem, wenn Nutzer online auf ihre Daten zugreifen können. Es gab schon Fälle, bei denen Hacker Daten gestohlen haben, etwa beim Anbieter 23andMe. Ein weiteres Problem: Was passiert mit den DNA-Daten, wenn eine Firma pleite­geht oder verkauft wird? Wer hat dann Zugriff auf die Daten und was passiert in Zukunft damit?

Es gibt weitere Risiken: Straf­verfolgungs­behörden können über Gerichts­beschlüsse auf die Daten zugreifen. Gerade in den USA wurden so schon über Verwandte in DNA-Daten­banken Täter gefunden, vermutlich öfter, als bekannt wurde. Außerdem sind die gesammelten Daten für die Forschung interes­sant, besonders zusammen mit Angaben zur Gesundheit. Das eigentliche Geschäfts­modell der Anbieter sind oft genau diese Daten, die sie an Pharmafirmen weitergeben.


13.April

Ursprung im Mittelalter: Wie sind Nachnamen entstanden?

Von Lydia Wolter, NTV Online 12.04.2025,

"Hunderttausende von Familiennamen gehen auf Berufe zurück, auch die häufigsten Namen wie Müller und Schmidt gehören dazu", erklärt Professor Jürgen Udolph.

Nachnamen sind mehr als nur Zuordnungen: Sie sind Zeitzeugen der deutschen Geschichte. ntv.de hat mit einem Experten für Namensforschung gesprochen, der erklärt, wie unsere Nachnamen vor über 1000 Jahren entstanden sind und was sie bedeuten.

In Deutschland gibt es circa 850.000 verschiedene Nachnamen. Die Liste der häufigsten Familiennamen führen Müller, Schmidt und Schneider an. Unser Nachname begleitet uns von klein auf, oft ein Leben lang und ist zentraler Bestandteil unserer Identität. Doch wie sind sie eigentlich entstanden?

Einer, der sich mit dieser Frage schon seit über 50 Jahren beschäftigt, ist Jürgen Udolph, ehemaliger Professor an Deutschlands einzigem Lehrstuhl für Namensforschung in Leipzig. "Unsere Nachnamen sind vor etwa 1000 Jahren entstanden, weil die Bevölkerung immer weiter zugenommen hat", so Udolph. Vornamen allein hätten nicht mehr ausgereicht, um Menschen zu unterscheiden. "Es brauchte Zusätze, um Walter den Schmied, Walter den Bauern und Walter den Lahmen zu unterscheiden", so der Experte.

Websites zur Namenforschung

Die Herkunft unserer heutigen Nachnamen lässt sich dabei vier großen Gruppen zuordnen. Die erste Gruppe bilden alte Vornamen wie Walter, die sich - teils in veränderter Form - als Nachnamen durchgesetzt haben. Auch sein eigener Nachname geht auf einen alten Vornamen zurück, erklärt der Namensforscher: Udolph stamme von Odwolf ab, einem sehr alten germanischen Namen. Die zweite Gruppe der Nachnamen sind von Berufen abgeleitet. "Auch die häufigsten Namen wie Müller und Schmidt gehören dazu", erklärt Professor Udolph.

Nachnamen der dritten Gruppe beziehen sich auf die Herkunft einer Person: Herr Merseburg aus der Stadt Merseburg im südlichen Sachsen-Anhalt zum Beispiel oder Frau Westphal aus dem heutigen Westfalen. Zu der dritten Gruppe gehören aber auch Örtlichkeiten: Familie Brückner beispielsweise kommt von einer Brücke, Familie Eichler wohnte an einer Eiche, so Udolph.

"Die spannendste Gruppe"

Gruppe vier der Nachnamen ist für Udolph "die spannendste Gruppe": Sie bezieht sich auf Eigenschaften einer Person, die sogenannten Übernamen. Diese sagen etwas über eine Person aus. Hier leiten sich die Nachnamen zum Beispiel von körperlichen Merkmalen ab: Typische Beispiele sind Großkreu(t)z, Kraus(e) oder Klein.

Aber auch Gewohnheiten sind zu Nachnamen geworden: Frau Baldauf steht früh auf, Herr Bierfreund ist selbsterklärend. Tiere sind Ursprung für Nachnamen wie Hase oder Falke. Auch Nachnamen wie Pfefferkorn oder Kürbis - aus der Kategorie Pflanzen - sind in Deutschland als Familiennamen vertreten, so Udolph. Kleidung, im Fall von Familie Kittel, oder Rohstoffe, zum Beispiel bei Familie Demant - von Diamant - fungieren ebenfalls als Namensgeber. Die Gruppe lässt sich entsprechend fortführen.

Belege für die Entstehung der Nachnamen reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Eine zentrale Rolle spielen alte Kirchenbücher, in denen die Rede von "Karl, genannt der Schmied" ist. "So wurde gekennzeichnet: Ich meine eben den Karl, der Schmied ist", so Udolph. Diese Zusätze wurden später zu Familiennamen.

Unsere Nachnamen sind also mehr als bloße Zuordnungen - sie sind "Zeugen der Geschichte", betont Professor Udolph. "Es gibt nichts Spannenderes als Namen", findet er. Schließlich steckt hinter jedem Nachnamen ein Stück deutscher Historie, die es wert ist, entdeckt zu werden.

Übrigens: Andere Länder sind bei der Nachnamensgebung weitaus kreativer als die Deutschen. In Finnland zum Beispiel ist es möglich, dass Paare bei der Hochzeit aus Teilen der jeweiligen Geburtsnamen einen neuen, gemeinsamen Nachnamen zusammenbasteln. Zu den weltweit häufigsten Nachnamen zählen "Li" und "Wang", die besonders in China verbreitet sind.


6.April

Reichskammergerichtsakten als familienkundliche Quellen
Das ehemalige Reichskammergericht in Speyer, ab 1691 in Wetzlar, neben dem Wiener Reichshofrat das höchste Gericht des alten Reiches, hat während der 3 Jahrhunderte seines Bestehens (1495-1806) rund 80 000 Prozeßsachen verhandelt. Den Gegenstand der Klage bildeten oft Geldforderungen, Besitzstreitigkeiten, Erbfolge durch Verwandtschaft oder Heirat, also Angelegenheiten, die weithin auch für den Familienforscher aufschlußreich sind.
In der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde“ 1981/Heft 4 ist ein Aufsatz abgedruckt, der sich mit diesem Gericht befaßt und die einzelnen betreffenden familiengeschichtlichen Quellen und Archivbehelfe auflistet. Eine Kopie des Aufsatzes kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
 
Richter und Zeugen. Holzschnitt 16. Jh.

30.März
 
Die Sammlung Oidtman
Die Sammlung Oidtman wurde von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde 1993 herausgegeben, bearbeitet hat sie Herbert Schleicher. Dieser schreibt dazu:
„Am 18.9.1937 starb in Wiesbaden ein Mann, dem die Rheinische Genealogie viel zu verdanken hat. Ernst von Oidtman, Generalleutnant a.D., Dr. h.c. der Philosophischen Fakultät der Universität Köln, Ehrenvorsitzender der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde und deren Mitbegründer, wurde am 9.10.1854 geboren.
Schon als junger Mann begann er Nachrichten über rheinische Familien, besonders Adelsfamilien, zu sammeln, auszuwerten und zu Genealogien zusammenzustellen, die er testamentarisch der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln vermachte.
Diese Sammlung besteht aus 1333 Mappen zu ebenso vielen Familien. Der Umfang der einzelnen Mappen ist recht unterschiedlich. Manche enthalten nur wenige kleine Zettelchen, andere mehrere hundert Blätter. Die Sammlung enthält Stammtafeln, Urkundenabschriften, genealogische Notizen, Karten, Pläne, Briefe, Fotos, Todesanzeigen, Zeitungsausschnitte, Wappenabbildungen etc. über die einzelnen Familien.“
Diese Forschungsergebnisse gehören nach wie vor zu den wichtigsten Quellen für die genealogisch und historisch Interessierten im Rheinland und weit hinaus über dessen Grenzen hinaus.
In der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde“ 1993/Heft 2 ist ein Aufsatz abgedruckt, der sich mit dieser Sammlung befaßt und die behandelten Familien auflistet. Das Heft kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
Wappen Oidtman
(Siegel-Urkunde v. 1470, Landesarchiv NRW; Abt. Rheinl.)

2.März

1100 Jahre Himmelgeist
Aus Anlaß des 1100jährigen Bestehens von Himmelgeist befassen sich in Heft 1/2004 der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde einige Beiträge mit diesem Düsseldorfer Vorort, der 1909 nach Düsseldorf eingemeindet wurde.
Die Historie des Ortes wird kurz behandelt, es folgen einige Streiflichter aus der Geschichte von Himmelgeist, Quellen zur Geschichte und Berichte über die Bewohner in den früheren Zeiten.
Das Heft kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
 
Karte von Himmelgeist 1786, gez. v. Joh. Peter Stader (LAV NRW Stift Gerresheim, Akten 44a)

23.Februar

Niederrheinische Mundart in Vor- und Familiennamen
Einst war die Umgangssprache hierzulande nicht etwa Schriftdeutsch, sondern man sprach den heimatlichen Dialekt. Auch die Taufnamen wurden dement-
sprechend abgeändert; und da sie vielfach so geschrieben wie gesprochen wurde, wurden diese Dialektformen der Rufnamen auch in die Urkunden, Kirchenbücher, Akten und dergl. eingetragen. Wen wundert’s daher, wenn man in diesen Schriftstücken oftmals Namen liest, die manchmal fremd anmuten und unverständlich sind, besonders dann, wenn man mit der niederrheinischen Mundart nicht vertraut ist.
Hier einige Beispiele von Mädchennamen:
Sophie = Feigen, Feichen, Feiken, Fiken
Christine = Sting; Stins, Steingen
Maria = Merken, Mieken
In einem Aufsatz in der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde“ 1978/3 werden weitere Beispiele aufgelistet und es wird gezeigt, wie sich Familiennamen aus der Dialektform der Taufnamen entwickelt haben.
Eine Kopie des Aufsatzes kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
 
Die Taufe. Holzschnitt 15. Jh.

16.Februar

Hilfestellungen für die Aufarbeitung eines Nachlasses
Ziel dieser Anleitung
Nachlässe können nur benutzt und ausgewertet werden, wenn sie so aufbereitet sind, dass sich fachkundige, aber nicht eingewiesene Dritte gut darin zurecht-finden. Unerlässlich für die Erschließung eines Nachlasses ist deshalb die Erstellung
1. einer eindeutigen Sortierfolge (Nummerierung) der einzelnen Gebinde und Stücke einer Sammlung sowie das Aufbringen von eindeutigen Ordnungskenn-zeichen
2. eines leicht benutzbaren Findbuches, das auf die einzelnen Stücke verweist
3. eines Nachnamenweisers oder sogar eines Personenweisers (Nach- und Vornamen werden aufgenommen), die auf die einzelnen Stücke verweisen sowie
4. eines Ortsnamensweisers.
In Heft 1/2011 der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde“ wird ausführlich erklärt, wie man einen Nachlass richtig aufarbeitet.
Das Heft kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
 
Siehe auch die Empfehlungen des "Roland zu Dortmund" dazu:
 
https://www.roland-dortmund.de/2025/02/22/neue-roland-forschungshilfe-mein-genealogischer-nachlass/
 

2.Februar

Schätze der Vergangenheit – digital verfügbar!
Die Universitätsbibliothek Düsseldorf besitzt einen beeindruckenden Bestand seltener und wertvoller Bücher (Rara), die früher nur im Sonderlesesaal eingesehen werden konnten. Doch jetzt sind viele dieser historischen Werke digital verfügbar!
Für alle, die sich für Ahnenforschung und Düsseldorfer Geschichte interessieren: Besonders spannend ist ein Buch von J. Liebesleben aus dem Jahr 1830 über "Düsseldorfs schönste Kirchhofmonumente". Der Autor bietet einen einzigartigen Blick in die Bestattungskultur der Vergangenheit! Nach dem Vorwort und der Einleitung beschreibt er ab Seite 5 die Grabmale mit Inschriften der katholischen Verstorbenen und ab Seite 60 die der Evangelischen Bestatteten auf dem alten Golzheimer Friedhof. Im Anhang ab Seite 97 findet man eine größere Zahl von Abbildungen.
 
Bild: Seite 155 des vorgenannten Buches

26.Januar

Niederrheinische Familiennamen
Daß die deutschen Familiennamen erst in der zweiten Hälfte des Mittelalters, und zwar in der volkreichen Stadt Köln, aufgekommen sind, dürfte manchem unbekannt sein. Bis dahin kannte man in bürgerlichen Kreisen nur Personennamen, Rufnamen, ohne erblichen Geschlechternamen.
Doch als in den wirtschaftlich aufstrebenden rheinischen großen Städten Kaufverträge sowie die Aufstellung von Bürgerlisten, die die genauere Kennzeichnung des Einzelnen als durch seinen Personennamen notwendig machten, da es wohl ein Dutzend mit gleichen, beliebten Namen wie Heinrich, Göddert, Jan oder Merten gab, fügte man zur besseren Unterscheidung zum Personennamen die Abkunftsbezeichnung des Betreffenden: Arnold Hermanns Sohn, Reinardus Petri filius oder die Angabe seines Berufes, etwa Lambert der Becker oder endlich die Nennung seines Wohnsitzes, seiner Herkunft hinzu, also Godefried von der Steinstraß, Goswin genannt Im Kaiser, Im Rosenkranz, Zum Engel (nach den Hauszeichen). Dadurch, dass diese Zusätze zum Rufnamen im mündlichen Gebrauch unter den Nachbarn vom Vater auf den Sohn und Enkel übergingen und mit der die selbstverständlichen Wörter „Sohn“, „filius“, „dictus“ (genannt), der Artikel, die Präposition fortfielen, erstarrte der Rest des Namenszusatzes, erblich geworden, zum Familiennamen.
Ein Aufsatz in der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde“ 2024/4 beschäftigt sich ausführlich mit der Entwicklung der niederrheinischen Familiennamen. Das Heft kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.
 
H. Naumann Familiennamenbuch

19.Januar

Hilfestellungen bei Problemen in der Familienforschung
In Heft 1/2021 der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde 2021 werden in einem Aufsatz Hilfestellungen bei Problemen in der Familienforschung aufgelistet. U.a. werden folgende Probleme behandelt: Vornamen erkennen, Suche nach der Trauung, Gesucht wird das 1. Kind, konfessionsverschiedene Ehen, Fehler in Standesamtsakten, Leitnamensitte, Hausmarken, Wappen, Hofesnamen, Verwandtschaftsangaben bei den Paten.
Das Heft kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
 
Die Taufe. Holzschnitt 15. Jh

12.Januar

Grabstein mit Ahnenliste
Gewöhnlich finden sich auf Grabsteinen nur die Namen sowie die Geburts- und Sterbejahre, häufiger auch mit Tagen und Monaten, seltener mit Ortsangaben. Auch Heiratsdaten, geschweige der Ort der Heirat bei Ehepaaren, findet so gut wie nie Erwähnung.
Eine rühmliche Ausnahme hinsichtlich weiterer familienkundlicher Angaben finden wir auf dem Düsseldorfer Südfriedhof an der östlichen Friedhofsmauer etwa 200 bis 300 Meter vom Haupteingang entfernt bei dem Grab des Schreinermeisters Wilhelm Sinzig aus Düsseldorf-Hamm, der vor fünfzig Jahren am 1.11.1971 verstorben ist.
Auf einem großen Steinblock teilt er uns „Die Ahnen der Familie Sinzig Düsseldorf-Hamm“ mit. Die Stammlinie führt neunzehn Generationen zurück bis zu Gerad Sinzecke auf der Burg Sinzenich im Kreis Euskirchen.
Über diesen Grabstein und die Ahnenliste wird in Heft 2022/3 der Vereinszeitschrift „Düsseldorfer Familienkunde“ berichtet. Das Heft kann bezogen werden bei Monika Degenhard, Krummenweger Str. 26, 40885 Ratingen, Tel. 02102/3 51 96, E-Mail: monika.degenhard@t-online.de
 

5.Januar

Digitales Historisches Archiv Köln

Nachdem wir im Dezember 24 in mehreren Beiträgen auf die neusten, umfangreichen Veröffentlichungen von digitalisierten Kirchenbüchern durch das Landesarchiv NRW und das Archiv des Erzbistums Köln hingewiesen haben, folgt hier nochmal ein Blick über den Tellerrand 😉, der sicherlich auch für viele Düsseldorfer Forscher interessant ist:
das Digitale Historische Archiv Köln hat Personenstandsregister von 1876 bis 1978 veröffentlich.
 

 

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